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Die grosse Arkana besteht aus 22 Karten, deren Sinnbilder sich von den Bildern der Spielkarten völlig unterscheiden. Während diese Karten im ältesten bekannten Deck, dem Visconti-Tarot, unnummeriert sind, sind 21 dieser Karten seit den Vorläufern des Marseille-Tarot aus dem 16. Jahrhundert nummeriert. Die Karte des Narren trägt traditionell entweder keine Zahl, oder sie wird mit der Null, in seltenen Fällen mit der Zahl 22 gekennzeichnet.
In einigen wenigen Decks wird die Karte des Narren auch zwischen oder nach den anderen Karten des grossen Arkanums eingeordnet, und dann auch entsprechend nummeriert, oder er wird in der Tradition von Papus, Eliphas Levi und A. E. Waite als Null zwischen den Karten XX und XXI eingeordnet.
Diese 22 Karten wurden im 19. Jahrhundert von Oswald Wirth mit der Bedeutung als «Einweihungsstufen» belegt und später von Elisabeth Haich in ihrem Tarotbuch als «22 universelle Stufen des Bewusstseins» bezeichnet.
In diesen Bereich gehören die Decks nach Waite-Tarot (Arthur Edward Waite).
Licht: Ursprung · Unschuld · Unwissenheit
Schatten: Unbesonnenheit · Weltfremdheit
Die Tarotkarte Der Narr steht für das neugierige Kind in uns, das keine Grenzen kennt und alles ausprobiert. Wir müssen manchmal optimistisch sein und unsere eigenen Grenzen überwinden. Am Hof war der Hofnarr eine wichtige höfische Instanz ausserhalb gesellschaftlicher Normen - er hatte als einziger Narrenfreiheit. Der Narr musste intelligent sein, um in die Rolle eines vermeintlich natürlichen Narren schlüpfen zu können. Nur er konnte angebrachte Kritik an den König herantragen ohne Gefahr zu laufen, für seine Kritik den Kopf zu verlieren. Der Narr lebt in der Gegenwart und verlangt geistige Narrenfreiheit. Diese Naivität und Neugier brauchen wir manchmal, um uns von erdrückenden Problemen zu lösen und eine andere, bessere Sichtweise unserer Lebenssituation zu erlangen.
Licht: Bewusstsein · Schöpferkraft · Wirken
Schatten: Betrug · Egozentrik
Seine magischen Kräfte basieren auf der Kontrolle der 4 Elemente die vor ihm liegen: Stab des Feuers, Wasserkelch, Luftschwert und die Münze der Erde. Er lässt seinen Willen Realität werden. Dazu benötigt er Inspiration, Energie und Kontrolle über die Materie. Sein Geheimnis und seine Macht basieren auf der Verschmelzung seines Unbewusstseins mit dem Bewusstsein, seinen Willen real werden zu lassen. Er ordnet sich den magischen Gesetzen unter und schafft ein Gleichgewicht zwischen den elementaren Kräften. Er empfängt und gibt er zugleich. Ein ist Kanal zwischen der feinstofflichen und stofflichen Welt. Der Magier nutzt alle Möglichkeiten der Kommunikation, geht spielerisch und dynamisch vor und setzt dabei seinen Verstand, seine Vorstellungskraft, seinen Mut sowie seinen Körper ein. Er ist voll Selbstvertrauen, Männlichkeit, Potenz und Sexualität. Im Spannungsfeld zwischen Ignoranz und Wissen zeigt er Anpassungsfähigkeit. Er kann aber auch verräterisch werden und uns oft an gefährliche Orte und in ausweglose Situationen führen .
Licht: Intuition · Vereinigung von Dualität
Schatten: Unerreichbarkeit · Irrationalität
Die Hohepriesterin steht für weibliche Intuition, Glaube, Emotionalität und Kompromissbereitschaft. Negative Aspekte sind Mystizismus, Naivität und zu viel Passivität. Die Symbole sind insgesamt sehr gegensätzlich. Irdisch und himmlisch, Wissenschaft und Glauben, Offenkundiges und Verborgenes. Die widersprüchlichen Aspekte des Lebens müssen ständig neu bewertet und miteinander in Harmonie gebracht werden - eine Bürde und Aufgabe der Weiblichkeit. Es geht hierbei nicht um rationales Wissen sondern um intelligente und intuitive Entscheidungen. Die Karte wird überlicherweise dahingehend interpretiert, dass der Fragesteller daran erinnert wird, trotz lückenhafter Informationen Probleme, Aufgaben und Konflikte geschickt zu lösen. Die Hohepriesterin erinnert uns daran, dass es IMMER einen Ausweg und eine Lösung in einer Lebenssituation gibt und auf die Stärke der eigenen Intuition zu vertrauen.
Licht: Wachstum · Fruchtbarkeit · Natur
Schatten: Chaos · Verwilderung
Sie symbolisiert das mütterliche Prinzip von Werden und Vergehen, den ewigen und immerwährenden Kreislauf des Lebens. Die 12 Sterne stehen für die 12 Sternbilder des astrologischen Tierkreises, die 7 Perlen um ihren Hals die 7 alten Planeten. Somit stellt die Herrscherin auch die Schöpfungskraft des gesamten Universums dar. Das Universum erschafft ständig irgendwo neues Leben, lässt es aber auch zu, dass altes Leben abstirbt. Umgeben ist die Herrscherin vom vollen Korn, üppigen Wald und einem sprudelnden Bach - alles Sinnbilder für die Güte von Mutter Natur. Die Herrscherin fordert uns auf, unsere Fähigkeiten und Erkenntnisse wachsen zu lassen. Wir sollen uns einfügen in den Kreislauf von Werden und Vergehen und uns stetig weiterentwickeln. Wenn wir diesem Wachstumsprozess Raum gewähren werden Körper, Geist und Seele reife Früchte ernten.
Licht: Struktur · Rationalität · Zivilisation
Schatten: Starrheit · Kontrolle
Der Herrscher trägt Verantwortung für seinen Herrschaftsbereich. Er schützt sich durch eine starke Rüstung, ordnet sich seiner Aufgabe unter. Stabilität und Strenge zeichnen ihn aus. Er muss unbestechlich sein und muss seine Macht und seinen Verantwortungsbereich stets erfolgreich verteidigen. Der Herrscher erinnert uns daran, dass wir nicht immer anderen die Schuld für unsere Situation geben können. Wer anderen die Schuld gibt, gibt anderen die Macht. Mächtig ist nur, wer selbst Verantwortung für sein Leben übernimmt - nach neuen Wegen Ausschau hält. Dazu gehört manchmal auch ein gewisses Mass an innerer Disziplin, die sich immer auszahlt. In seiner linken Hand hält der Herrscher den goldenen Reichsapfel als Symbol seines Herrschaftsbereichs. Das Ankh in seiner rechten Hand symbolisiert Beständigkeit und seine spirituelle Autorität.
Licht: Sinnsuche · Vertrauen · Gewissen
Schatten: Dogmatismus · Heuchelei
Der Hierophant ist spirituelles Oberhaupt und Mittler zwischen dem Sakralen und dem Profanen. Er vermittelt den Sinn des Lebens, den Ursprung des Seins. Als Vorsteher der priesterlichen Kaste ist er auch Hüter des Wissens und der Werte. Ein Hierophant kann Priester, spiritueller Lehrer oder auch Schamane sein. Die Kreuze auf seiner Gewandung symbolisieren die Vereinigung zweier Gegensätze. Manchmal müssen wir uns auch auf alte Werte besinnen oder diese an andere weiter geben. Der Hierophant opfert oft persönliche Freiheit zugunsten seiner Berufung. Der Hierophant im Tarot erinnert daran, dass unsere gesteckten Ziele auf essentiellen Überzeugungen beruhen. Somit ist diese Tarotkarte auch eine Karte des eigenen Selbstvertrauens.
Licht: Herzensentscheidung · Liebe
Schatten: unerfüllbare Erwartungen
Die Karte steht nicht nur für die Liebe zwischen Mann und Frau. Der Berg trennt die Geschlechter und betont die gegenseitigen Unterschiede, die jedoch zwei Pole einer Einheit bilden. Hinter der Frau befindet sich der Baum der Fruchtbarkeit mit einer Schlange als Symbol für Sünde und die Probleme, die in den Beziehungen täglich auftreten. Im Hintergrund des Mannes erkennt man einen brennenden Strauch als Symbol für den männlichen Samen zur Zeugung. Über beiden wacht schützend und segnend der Engel, er ist der Hüter und Bewahrer der Vereinigung dieser Gegensätze. Oft signalisiert diese Tarotkarte auch die Verantwortung in Verbindung mit tiefgreifenden Entscheidungen, bei der man zwischen mehreren Möglichkeiten abwägen muss. Man soll eine Angelegenheit voll und ganz als die natürliche Ordnung akzeptieren und dabei auf sein Herz hören.
Licht: Aufbruch · Triumph · Lebensziel
Schatten: Ungeduld · Überschätzung
Der Wagen ist eine Aufforderung, seine Ziele konsequent und mit Disziplin zu verfolgen - am Ende steht die Integration und der Erfolg. Die beiden Zugtiere stehen für die Polaritäten, die es dabei zu überwinden gilt. Der Blick des Wagenlenkers ist dabei stets geradeaus auf sein Ziel gerichtet. Nur er übernimmt dabei die Verantwortung für das Unternehmen und nur er ist auch alleiniger Erlanger des zu erwartenden Ruhms. Dabei muss er seine vertraute Umgebung manchmal loslassen und darf nicht zurück blicken. Der Sternenhimmel als Wagenabdeckung symbolisiert das persönliche Universum, es handelt sich also um den Wagen unseres Lebensweges der stets auf das Ziel und den gewünschten Erfolg hin geführt werden muss. Dabei gilt es, keine Zeit zu verlieren und ruhig auch mal fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Wagen mahnt auch, unsere eigenen Kräfte nicht zu überschätzen und unsere Geschicklichkeit beim Halten der Zügel täglich erneut unter Beweis zu stellen und zu verbessern. Das Führen unseres Lebenswagens setzt Lernbereitschaft voraus. Auch kleinere Rücksetzer und Behinderungen werden bei diesem Drahtseilakt nicht ganz zu vermeiden sein
Licht: Verantwortung · Gesetz · Reifung
Schatten: Urteilsanmassung · Vorurteil
Die Karte der Gerechtigkeit führt uns zur Auseinandersetzung mit den Gesetzen des Lebens. Es spielt keine Rolle, ob unsere Entscheidungen gut oder schlecht sind - wichtig ist nur, dass wir bereit sind, für alle denkbaren Konsequenzen die Verantwortung zu übernehmen. Waage und Schwert, Abmessen und Durchschneiden, Abwägen und Entscheiden bilden eine Einheit. Jeder Gewinn verlangt auch ein Opfer, jede Belohnung eine kleine Entbehrung. Dabei hilft es uns nicht, die Schuld auf andere zu schieben - wer anderen die Schuld gibt, gibt anderen die Macht. Wer die Schuld und Verantwortung trägt, wer in der Lage ist, die Konsequenzen zu ertragen, der steigert auch seine eigene Macht und seinen Erfolg. Bei anstehenden Entscheidungen gilt es, diese Aspekte abzuwägen. Wer darauf aus ist, mit unfairen Mitteln zu arbeiten wird scheitern. Gerechtigkeit bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört auch, fremd-auferlegte Werte und Normen selbstständig zu prüfen und jederzeit bereit zu sein, diese zugunsten unseres eigenen Gerechtigkeitsempfindens zu hinterfragen und eventuell abzulegen.
Licht: Rückzug · Wahrheit · Innenschau
Schatten: Einsamkeit · Entbehrung
Er folgt seinem inneren Licht und lässt sich nicht durch äussere Einflüsse ablenken. Er geht seinen Weg und sucht Weisheit in seinem Inneren. Er macht sich klar, was seine Identität in seinem Denken, Handeln und Fühlen ist. Diese Selbstreflektion hilft dem Eremit, sich auf sein Ziel zu konzentrieren. Der Eremit bestimmt seine Ziele selbst, er trifft eigene unabhängige Entscheidungen - dazu muss er sich aber nicht von seinen Mitmenschen isolieren. Er übt sich darin, seiner inneren Stimme zu folgen und seine eigene Identität zu leben. Im Zustand der Abgeschiedenheit kann er nicht vor sich selbst weglaufen - er konfrontiert sich mit seinen eigenen Ängsten und Zwängen. Der Eremit steht für die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich - aus diesem Zustand bezieht er seine Kraft. Diese Tarotkarte kennzeichnet eine Lebensphase oder Situation, in der die Anwendung dieser Philosophie hilfreich ist.
Licht: Berufung · Schicksal · Aufgabe
Schatten: Fatalismus · verpasste Chance
Das Rad des Schicksals dreht sich immer weiter - manche Ereignisse können wir nicht beeinflussen. Die 4 Engel der Apokalypse und die Sphinx mit dem Schicksalsschwert beeinflussen die Dynamik unseres Lebens. Das schakalköpfige Wesen erinnert an den ägypischen Gott der Totenriten: Anubis. Seine wichtigste Aufgabe bestand in der Überwachung des Seelenabwägens, und sein Urteil war von entscheidender Bedeutung. Die Symbole auf dem Rad stehen für die 4 Elemente, die unsere Welt zusammenhalten. Gute Zeiten wechseln sich mit schlechten ab, die Zeit und das Schicksal sind ständig in Rotation. Es geht um die eigene Bestimmung, die Einstellung zum persönlichen Schicksal und der Sinnfrage. Die Tarotkarte Rad des Schicksals erinnert uns auch daran, das es immer eine Chance und Lösungen gibt, die wir selbst gar nicht beeinflussen können und müssen. Dazu sollen wir Geduld beweisen und manchmal erst auf den richtigen Moment warten, bis sich unsere Lebenssituation zu unseren Gunsten verändert.
Licht: Zähmung · Leidenschaft · Mut
Schatten: Hybris · Machthunger
Licht: Opfer · Krise · Prüfung
Schatten: Ohnmacht · Widerstand
Der Gehängte will leben, aber sieht sich selbst gefesselt und machtlos. Dieser Zustand wird solange andauern, bis er einsieht, wie nutzlos sein Widerstand ist. Die Karte schlägt als Lösung vor, uns der Situation zu ergeben und bereit zu sein, eine naheliegende Lösung zu ergreifen. Ein unbequemer Wandel ist notwendig - oft unfreiwillig. Eine ganz andere Haltung als die bisherige wird gefordert. Doch die Sonne der Erleuchtung signalisiert eine positive Wandlung. Es wird vor einem anstehenden Opfer gewarnt, nachdem man es gebracht hat wird sich aber alles zum besseren wenden. Zuzusehen, wie sich eine Situation ohne Möglichkeit zum Eingreifen entwickelt kann schmerzhaft sein - manchmal ist dieser Weg bewusste Passivität der weiseste Weg. In jeder Krise liegt auch eine Chance. Einer unfreiwilligen Lähmung ist der Gehängte nicht immer gewachsen - oft ist die Ungeduld und das Verlangen, sich mit Gewalt aus der unbequemen Situation zu befreien, sehr stark. Die tiefe Botschaft der Tarotkarte Der Gehängte zu verinnerlichen erfordert viel Reife und eine starke Persönlichkeit.
Licht: Loslassen · Auflösung · Abschied
Schatten: Selbstaufgabe · Verlust
Der Tod steht für einen schmerzhaften Abschied. Am Ende ist nichts mehr so wie zuvor. Manchmal erinnert uns die Tarotkarte Der Tod auch daran, einen Teil von uns selbst - unsere alten Überzeugungen oder auferlegten Werte - abzustreifen und einfach loszulassen. Der Tod symbolisiert in seiner Ganzheit kein vorzeitiges Ende einer Angelegenheit sondern den normalen Prozess des Sterbens oder des Abschieds. Im Kontext der Karten findet sich zumeist die Ursache für das Ende einer Situation, auch die notwendige persönliche Auseinandersetzung. Die Tarotkarte ermuntert den notwendigen Prozess zu akzeptieren, den Schmerz und die Endgültigkeit zu ertragen, da sich dadurch auch positive Aspekte ergeben können, die nach dem Wandel einsetzen.
Licht: Ausgleich · Führung · Stimmigkeit
Schatten: Lethargie · Desintegration
Körper, Geist und Seele müssen in unserem Alltag immer wieder neu gemischt und abgewogen werden. Der Schutzengel symbolisiert unsere spirituelle Kraft, die unser Selbst ins Licht führt. Stets müssen wir abwägen, wie viel wir bereit sind, zu geben oder zu nehmen. Dabei kommt es auf die richtige Mischung an - jeder Tag ist anders. Ein Weg führt zur Sonne in der sich die Krone befindet. Sie ist das Ziel. Nur mit der richtigen Balance unserer seelischen Komponenten erreichen wir es. Der Mischvorgang geschieht nicht mittels Messbecher oder einem strengen Rezept sondern nach Augenmass und Intuition. Der abgewogene seelische Ausgleich erfordert viel Flexibilität von uns. Dabei müssen wir immer eine Mischung finden, mit der wir uns wohl fühlen - sonst vergiften wir unsere Seele. Die perfekte Mischung gibt es nicht - täglich muss erneut abgewogen werden, welche Schritte wir unternehmen. Dazu müssen wir täglich neu experimentieren und uns dabei auf immer neue Situationen einstellen. Wer diese Botschaft der Mässigkeit verstanden hat, wird am Ende seines Weges mit Erfolg gekrönt.
Licht: Schatten · Verdrängung · Fehler
Schatten: Abhängigkeit · Unmass · Verführung
Er ist ein Meister der Verführung. Keiner kann sich dem Reiz des Bösen völlig entziehen. Manchmal ist es aber erforderlich, auferlegte Ketten zu sprengen und neue Grenzen zu überschreiten. Oft symbolisiert die Karte auch den inneren Schweinehund, verborgene Feindschaft und das Chaos. Von diesen Fesseln können wir uns aber befreien. Die Karte erinnert unweigerlich an den Sündenfall, die Vertreibung aus dem Paradies. Die Menschheit als Opfer ihrer eigenen Begierden. Sie erinnert uns daran, dass nicht nur das Streben nach Reinheit unser menschliches Leben definiert, sondern auch die Verführung durch die Dunkelheit. Wir müssen uns auch unserer eigenen Schattenseite stellen und uns manchmal reineren Werten und der Moral unterordnen. Sonst verkümmern wir zu angeketteten diabolischen und willenlosen Werkzeugen unserer eigenen dunklen Seite. Der Teufel verkörpert hier nicht das typisch Schlechte und Unheilige. Oft ist es gerade das vermeintlich Heilige mit sehr teufschlischen und lebensverneinenden Eigenschaften. Der Teufel nimmt eben oft gerne die Gestalt eines Engels des Lichts an, um seine Opfer noch besser verführen zu können
Licht: Durchbruch · Befreiung · Reinigung
Schatten: Zerstörung · Erschütterung
Der Turm symbolisiert einschränkende Grundsätze unseres Glaubens. Zunächst wachen die Mauern zu einem imposanten königlichen Turm hoch. Wie beim Turmbau zu Babel verfestigen sich dogmatische Meinungen und Ansichten. Der Turm besitzt keine Tür mehr zum Verlassen des Turms. Irgendwann trifft der Blitz der objektiven Wahrheit das aufgetürmte Gefängnis und bringt ihn zum Einsturz. Zunächst stürzt eine Welt zusammen wenn die Illusion in sich zusammen bricht. Aber die göttlichen Funken begleiten die stürzenden Menschen beim Fall in die Freiheit. Der Turm erinnert uns daran, dass die zahlreichen Märchen und Dogmen, die täglich auf uns einwirken, irgendwann unerwartet zusammenbrechen werden. Erst wenn wir plötzlich aus dem Fenster der vermeintlichen Illusion geschleudert werden wird uns die Tragweite bewusst.
Licht: Hoffnung · Weisheit · Vision · Quelle
Schatten: mangelnde Erdung
Der Stern inspiriert zu Kreativität und Schöpfungsdrang. Wir schöpfen aus dem Quell des Lebens. Wir fühlen uns gestärkt, pulsierend von Herzensenergie, und es erscheint uns, als würden wir baden in einem erfrischenden Quell unserer Seelenwelt. Der Stern zeigt uns den Jungbrunnen. Die Tarotkarte bringt Glück und ermutigt zu Optimismus und Hoffnung. Der Stern verspricht Heilung und Erfolg, oder eine positive Wendung. Damit ist insbesondere ein neuer Bewusstseinsprozess gemeint. Die in der Vergangenheit gesäten Samen sind gekeimt und es ist Zeit zur Ernte - die Mühe hat sich gelohnt. Die Karte zeigt uns, dass es Zeit ist, die Früchte unserer Arbeit zu geniessen und unseren jetzigen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Licht: Sehnsucht · Tiefe · Gratwanderung
Schatten: Gefahr · Täuschung · Vergessen
Hund (der gezähmte Teil in uns) und Wolf (der wilde Teil in uns) heulen sehnsüchtig den Mond an. Wir erleben eine Sehnsucht nach Erfüllung, gehen in unseren Träumen und Sehnsüchten auf. Nur der Mond erleuchtet die schattenhafte Nacht, nur undeutliche Konturen der Dinge sind erkennbar. Die Tarotkarte Der Mond fordert uns auf, unserem inneren Gefühl nachzugeben und unserer Sehnsucht nachzugeben. Es existiert noch eine andere Wahrheit hinter der vertrauten Realität. Unser Unterbewusstsein hat es bereits erkannt, es ist nur nicht zu unserem Bewusstsein vorgedrungen. Vielleicht muss man für die Bewusstwerdung erst durch eine seelische Krise gehen, es gibt zumindest noch Unklarheit in einer Angelegenheit. Der Mond fordert uns auf, unsere Ängste fallen zu lassen und unseren tiefen Sehnsüchten zu erlauben, den Weg in der Dunkelheit zu erleuchten.
Licht: Energie · Versöhnung · Einfachheit
Schatten: Wunschdenken · übermässiger Stolz
Die Sonne verschafft Klarheit, vertreibt die Sehnsüchte der Nacht und holt zurück uns in die Realität. Sie spendet Wärme und Energie, ein Symbol für Glück, Freude und Erfolg. Das Kind sitzt unbekümmert spielend auf dem Schimmel und geniesst die Wärme, erfreut sich an den Blüten und spürt die wohltuenden Sonnenstrahlen auf der Haut. Die Unbekümmertheit hat auch irgendwann wieder ein Ende, wenn die Nacht wieder die Herrschaft übernimmt. Im Moment aber herrscht Glück, Licht und Klarheit. Das Dunkle ist erst einmal besiegt und Freude kehrt ein. Die Sonne fordert uns somit auch auf, unser Licht auch anderen zu geben, zu verzeihen und zu versöhnen damit das Licht der Sonne in unserem Herzen einziehen kann - als inneres Licht für dunklere Tage.
Licht: Erlösung · Erneuerung · Heilung
Schatten: Entzauberung · Ungeklärtes bleibt
Folge Deinem inneren Ruf. Folge Deiner Ahnung und gib Dich hin. Beim Gericht geht es nicht um Bestrafung sondern um die Erweckung (ungeborenen) Lebens. Viele Möglichkeiten und Fähigkeiten sind in uns verborgen und warten darauf, erweckt zu werden. Der Engel des Gerichts ruft mit seiner goldenen Trompete zur Erneuerung. Hier geht es um die Ausrichtung zum universellen Prinzip des Lebens. Oft müssen wir auch unser altes Leben und unsere Vorurteile aufgeben oder sterben lassen, um uns erneuern lassen zu können. Jedes Ende trägt bereits den Keim für einen neuen Anfang in sich. Die Karte ruft uns auf, unsere verborgenen Aspekte unserer Seele zu erwecken und uns vom Tod zu befreien. Vielleicht ruft eine innere Stimme in uns nach einer entscheidenden Veränderung, aber wir hatten noch nicht den Mut, dem Ruf der Stimme zu folgen. Das Gericht befreit uns aus einer todesähnlichen Situation und unsere Intuition verrät uns, worum es dabei in erster Linie geht, wie der Ruf gemeint ist.
Licht: Vollendung · Erfüllung · Ganzheit
Schatten: Schwierigkeit, den Platz einzunehmen
Die tanzende Welttänzerin vereint die 4 Enden der Erde, verbindet die Gegensätze des Kosmos und erzeugt universelles Gleichgewicht. Die beiden weissen Stäbe in ihrer Hand symbolisieren die vereinigten Pole, die Einheit des grossen Ganzen. Die Welt fordert uns auf, unsere Freiheit weise zu nutzen. Manchmal erfordert es das Erlangen der Freiheit den Rahmen zu sprengen, äussere Einengung zu durchstossen. So gewinnen wir unser seelisches Gleichgewicht zurück und können diese Harmonie wiederum an unsere Umwelt abgeben. Die Welt steht für das Erreichen eines Zieles, die finale Verwirklichung unserer Träume und Wünsche - die abschliessende Vollendung. Falls wir unser Ziel noch nicht erreicht haben, signalisiert uns diese Karte, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die Belohnung nicht mehr fern ist.